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Zwei isomere Formen des alltäglichen Wassers zeigen unterschiedliche Reaktionsraten

Forscher haben erstmals untersucht, wie zwei verschiedene Formen von Wasser (Ortho- und Para-) verhalten sich bei chemischen Reaktionen unterschiedlich.

Wasser ist eine chemische Einheit, ein Molekül, in dem ein einzelnes Sauerstoff Atom ist an zwei Wasserstoffatome (H2O) gebunden. Wasser kommt als Flüssigkeit, Feststoff (Eis) und Gas (Dämpfe) vor. Es gehört zu den wenigen Chemikalien, die es nicht enthalten Kohlenstoff und kann bei Raumtemperatur (ca. 20 Grad) noch flüssig sein. Wasser ist allgegenwärtig und lebenswichtig. Auf molekularer Ebene ist das jeden Tag bekannt Wasser existiert in zwei verschiedenen Formen, diese Informationen sind jedoch nicht allgemein bekannt. Diese beiden Formen von Wasser werden Isomere genannt und als ortho- oder para- bezeichnet. Wasser. Der Hauptunterschied zwischen diesen Formen ist sehr subtil und besteht einfach in der relativen Ausrichtung der Kernspins der beiden Wasserstoffatome, die entweder in die gleiche oder in die entgegengesetzte Richtung ausgerichtet sind, daher ihre Namen. Dieser Spin von Wasserstoffatomen ist auf die Atomphysik zurückzuführen, obwohl dieses Phänomen noch nicht vollständig verstanden ist. Diese beiden Formen haben identische physikalische Eigenschaften und man ging bisher davon aus, dass sie dann auch identische chemische Eigenschaften haben sollten.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie in Natur Forscher der Universität Basel und Hamburg haben erstmals den Unterschied in der chemischen Reaktivität dieser beiden Formen untersucht Wasser und haben bewiesen, dass Ortho- und Paraformen sehr unterschiedlich reagieren. Unter chemischer Reaktivität versteht man die Art und Weise oder die Fähigkeit, mit der ein Molekül eine chemische Reaktion eingeht. Die Studie umfasste die Trennung von Wasser mithilfe eines elektrostatischen Deflektors unter Einbeziehung elektrischer Felder in seine beiden isomeren Formen (ortho- und para-) umgewandelt. Da diese beiden Isomere praktisch gleich sind und identische physikalische Eigenschaften aufweisen, ist dieser Trennprozess komplex und herausfordernd. Die Trennung wurde von dieser Forschergruppe mithilfe einer Methode erreicht, die auf elektrischen Feldern basiert und von ihnen für die Freie-Elektronen-Laserwissenschaft entwickelt wurde. Der Deflektor erzeugt ein elektrisches Feld in einem Strahl zerstäubten Wassers. Da es einen entscheidenden Unterschied im Kernspin der beiden Isomere gibt, hat dies geringfügige Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Atome mit diesem elektrischen Feld interagieren. Wenn das Wasser durch den Deflektor fließt, beginnt es sich daher in seine beiden Formen Ortho- und Para- aufzuteilen.

Forscher haben gezeigt, dass para- Wasser reagiert etwa 25 Prozent schneller als Orthowasser und kann sich anziehen Reaktion Partner stärker. Dies erklärt sich definitiv durch den Unterschied im Kernspin, der die Rotation der Wassermoleküle beeinflusst. Außerdem kann das elektrische Feld des Parawassers die Ionen schneller anziehen. Die Gruppe führte außerdem Computersimulationen von Wassermolekülen durch, um ihre Ergebnisse zu untermauern. Alle Experimente wurden mit Molekülen bei sehr niedrigen Temperatureinstellungen von fast -273 Grad Celsius durchgeführt. Dies ist ein wichtiger Faktor, wie die Autoren erklären, dass nur unter solchen Bedingungen die einzelnen Quantenzustände und der Energiegehalt von Molekülen gut definiert und besser kontrolliert werden können. Das bedeutet, dass sich das Wassermolekül in einer seiner beiden Formen stabilisiert und ihre Unterschiede offensichtlich und deutlich werden. Die Untersuchung chemischer Reaktionen kann daher zugrunde liegende Mechanismen und Dynamiken aufdecken, die zu einem besseren Verständnis führen. Der praktische Nutzen dieser Studie dürfte derzeit jedoch nicht sehr hoch sein.

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{Sie können das ursprüngliche Forschungspapier lesen, indem Sie auf den unten angegebenen DOI-Link in der Liste der zitierten Quellen klicken}

Quelle (n)

Kilaj A et al 2018. Beobachtung verschiedener Reaktivitäten von para- und ortho-Wasser gegenüber eingefangenen Diazenyliumionen. Nature Communications veröffentlicht . 9(1). https://doi.org/10.1038/s41467-018-04483-3

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